Regel 13 – Freistöße
1. Freistoßarten
Bei einem Vergehen eines Spielers, Einwechselspielers, ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spielers oder Teamoffiziellen wird dem gegnerischen Team ein direkter oder indirekter Freistoß zugesprochen.
Zeichen für einen indirekten Freistoß
Einen indirekten Freistoß zeigt der Schiedsrichter durch das Heben eines Arms über den Kopf an. Dieses Zeichen wird beibehalten, bis der Freistoß ausgeführt wurde und der Ball einen anderen Spieler berührt, aus dem Spiel geht oder mit Sicherheit nicht direkt ins Tor geht.
Zeigt der Schiedsrichter nicht an, dass es sich um einen indirekten Freistoß handelt, und geht der Ball direkt ins Tor, so muss der indirekte Freistoß wiederholt werden.
Der Ball geht ins Tor
- Geht ein direkter Freistoß direkt ins gegnerische Tor, zählt der Treffer.
- Geht ein indirekter Freistoß direkt ins gegnerische Tor, wird auf Abstoß entschieden.
- Geht ein direkter oder indirekter Freistoß direkt ins eigene Tor, wird auf Eckstoß entschieden.
2. Ausführung
Sämtliche Freistöße werden am Ort des Vergehens ausgeführt, außer:
- indirekte Freistöße für das angreifende Team für ein Vergehen im gegnerischen Torraum. Diese werden vom nächsten Punkt auf der Torraumlinie ausgeführt, die parallel zur Torlinie verläuft,
- Freistöße für das verteidigende Team im eigenen Torraum. Diese dürfen von einem beliebigen Punkt in diesem Torraum ausgeführt werden,
- Freistöße wegen Vergehen, bei denen ein Spieler das Spielfeld ohne Erlaubnis betritt, wiederbetritt oder verlässt. Diese werden an der Stelle ausgeführt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung befand. Wenn ein Spieler jedoch bei laufendem Spiel außerhalb des Spielfelds ein Vergehen begeht, wird das Spiel mit einem Freistoß an der Stelle auf der Begrenzungslinie fortgesetzt, der dem Ort des Vergehens am nächsten liegt. Bei Vergehen, die mit einem direkten Freistoß geahndet werden, gibt es einen Strafstoß, wenn sich das Vergehen hinter der Torlinie im Bereich des eigenen Strafraums ereignet,
- die Spielregeln sehen eine andere Stelle vor (siehe Regeln 3, 11, 12).
Der Ball
- muss ruhig am Boden liegen, und der ausführende Spieler darf den Ball erst wieder berühren, nachdem dieser von einem anderen Spieler berührt wurde,
- ist im Spiel, wenn er mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt hat.
Bis der Ball gespielt wurde, müssen sämtliche Gegner:
- einen Abstand von mindestens 9,15 m zum Ball einhalten, es sei denn, sie stehen auf der eigenen Torlinie zwischen den Torpfosten,
- bei Freistößen innerhalb des gegnerischen Strafraums außerhalb des Strafraums stehen.
Bilden drei oder mehr Spieler des verteidigenden Teams eine Mauer, müssen alle Spieler des angreifenden Teams einen Abstand von mindestens 1 m zur Mauer einhalten, bis der Ball im Spiel ist.
Bei einem Freistoß darf der Ball mit einem oder beiden Füßen angehoben werden.
Finten bei der Ausführung eines Freistoßes zur Verwirrung des Gegners gehören zum Fußball und sind deshalb erlaubt.
Schießt ein Spieler den Ball bei der korrekten Ausführung eines Freistoßes absichtlich auf einen Gegner, um erneut in Ballbesitz zu gelangen, und hat er den Ball weder fahrlässig noch rücksichtslos noch übermäßig hart getreten, lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen.
3. Vergehen/Sanktionen
Wenn ein Gegner bei einem Freistoß den erforderlichen Abstand zum Ball nicht einhält, wird der Freistoß wiederholt, es sei denn, es kann auf Vorteil entschieden werden. Wenn ein Gegner bei einem schnell ausgeführten Freistoß näher als 9,15 m zum Ball steht und den Ball abfängt, lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen. Wenn allerdings ein Gegner absichtlich die Ausführung eines Freistoßes verhindert, muss er wegen Spielverzögerung verwarnt werden.
Wenn ein Spieler des angreifenden Teams bei der Ausführung eines Freistoßes den Abstand von mindestens 1 m zur Mauer, die aus drei oder mehr Spielern des verteidigenden Teams besteht, nicht einhält, wird ein indirekter Freistoß verhängt.
Wenn sich bei der ausführung eines Freistoßes durch das verteidigende Team im eigenen Strafraum noch Gegner im Strafraum befinden, weil sie keine Zeit hatten, den Strafraum zu verlassen, lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen. Wenn ein Gegner, der sich bei Ausführung des Freistoßes im Strafraum befindet, oder den Strafraum betritt, bevor der Ball im Spiel ist, den Ball berührt oder einen Zweikampf um den Ball beginnt, bevor der Ball im Spiel ist, wird der Freistoß wiederholt.
Wenn der ausführende Spieler, nachdem der Ball wieder im Spiel ist, den Ball erneut berührt, bevor ein anderer Spieler ihn berührt hat, wird ein indirekter Freistoß verhängt. Wenn der ausführende Spieler bei einer erneuten Berührung jedoch ein Handspielvergehen begeht:
- wird ein direkter Freistoß verhängt,
- wird ein Strafstoß verhängt, wenn das Vergehen innerhalb des Strafraums des ausführenden Spielers erfolgte, es sei denn, der ausführende Spieler war der Torhüter. In diesem Fall wird ein indirekter Freistoß verhängt.
Zusätzliche Erläuterungen des DFB
- Fordert die zum Freistoß berechtigte Mannschaft die Einhaltung der 9,15-m-Entfernung vom Ball, soll der Schiedsrichter die Entfernung feststellen, aber durch ein unmissverständliches Zeichen verhindern, dass der Freistoß vor der Freigabe des Balles ausgeführt wird. Wird der Freistoß trotzdem ausgeführt, so ist er zu wiederholen und der schuldige Spieler ist zu verwarnen.
- Spieler, die sich bei der Ausführung eines Freistoßes nicht auf die vorgeschriebene Entfernung zurückziehen, müssen verwarnt werden. Insbesondere sind auch Versuche, durch Entgegenlaufen die vorgeschriebene Entfernung zu verkürzen, um so die Ausführung des Freistoßes zu behindern, Unsportlichkeiten.
Anmerkung: Die Regeländerungen zur Saison 2024/25 sind unterstrichen.