Nachgedacht

Wer oder was bestimmt den Ort der Spielfortsetzung:

Spieler, Tatort oder Ball ?

Einer Schiedsrichtergruppe aus Hannover gebührt das Verdienst, eine neue Regelfrage kreiert zu haben. Sie führte dort zu regen Diskussionen, nicht aber zu einer Lösung ...

Es geht um die Frage, wo und wie nach einem Vergehen das Spiel fortgesetzt wird. Dazu folgt ein Minitest aus drei Fragen, wobei die dritte Frage die strittige ist.

1. Ein Abwehrspieler, der genau auf der Strafraumlinie steht, spielt außerhalb des Strafraumes einen Ball mit der Hand.

2. Ein Spieler ist nach einem korrekten Zweikampf über die Seitenlinie geraten. In Erwartung eines Freistoßes nimmt er den Ball, der auf der Seitenlinie liegt, in die Hand.

⇒ 3. Ein im Netzraum des Tores stehender Abwehrspieler verhindert ein sicheres Tor, indem er den Schuss auf das Tor mit der Hand abwehrt. Bei dem Ballkontakt hatte das Leder die Torlinie bereits zu 3/4 überschritten. Der Ballkontakt fand also außerhalb der Spielfläche statt. Wegen »Torraubs« zeigt der Schiedsrichter dem Abwehrspieler die rote Karte. Über den Ort der Spielfortsetzung muss jetzt »NACHGEDACHT« werden. Es stehen zur Auswahl:

a. Mittelkreis (kann Ärger mit den Regelexperten geben)

b. 11m-Punkt (fast alle sind zufrieden)

c. Torraumlinie (der Schiedsrichterball stößt weitgehend auf Unverständnis)



Lösung

Lösung zur Frage 1: Es gibt einen direkten Freistoß und gegebenenfalls verhängt der Schiedsrichter eine persönliche Strafe.

Lösung zur Frage 2: Das Spiel wird mit einem direkten Freistoß auf der Seitenlinie fortgesetzt. Gegebenenfalls verhängt der Schiedsrichter eine persönliche Strafe.

Lösung zur Frage 3: Nach offizieller Auskunft wird das Spiel mit einem Strafstoß fortgesetzt. Antwort »b« ist also richtig.

Bei den geschilderten Vergehen bestimmt der Kontakt zwischen Spieler und Ball den Ort des Vergehens und damit Ort und Art der Spielfortsetzung. In den DFB-Fußballregeln gibt es den Begriff »Kontaktvergehen«, wenngleich er auch nicht explizit im Zusammenhang mit dem Handspiel verwendet wird. Deutlicher wird hier das italienische Regelheft (»Il Regolamento del Giuoco del Calcio«) mit seinen praktischen Anweisungen der italienischen Schiedsrichtervereinigung (»Guida Pratica AIA«). In ihm wird die Bedeutung des Kontaktes bei einem Handspiel für Ort und Art der Spielfortsetzung deutlich herausgestrichen (siehe Anmerkung unten).

Zur Lösung der Frage 3: Dem Regelwerk nach müsste es bei einem Handspiel im Netzraum des Tores einen Schiedsrichterball geben, sofern der Ball die Torauslinie noch nicht vollständig überschritten hat. Das Vergehen findet außerhalb des Spielfeldes statt und für diesem Fall findet man in den Fußballregeln (Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen. Auslegung der Spielregeln und Richtlinien der FIFA für Schiedsrichter) unter »Grundvoraussetzungen für ein Foulspiel« folgende Aussagen:

»Damit ein Vergehen als Foulspiel gewertet wird, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Das Foulspiel wurde von einem Spieler begangen.
  • Das Foulspiel erfolgte auf dem Spielfeld.
  • Das Foulspiel erfolgte bei laufendem Spiel.

Hat der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen, weil es außerhalb des Spielfelds (bei laufendem Spiel) zu einem Vergehen gekommen ist, wird die Partie mit einem Schiedsrichter-Ball an der Stelle fortgesetzt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung befand. Wurde das Spiel innerhalb des Torraums unterbrochen, erfolgt der Schiedsrichter-Ball auf der Torraumlinie parallel zur Torlinie so nahe wie möglich bei der Stelle, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung befand.«

Um ein Vergehen als Foulspiel zu werten, muss es also auf dem Spielfeld erfolgen. Genau dies ist hier aber nicht der Fall. Daher müsste der Schiedsrichter eigentlich das Spiel mit einem Schiedsrichter-Ball fortsetzen.

Auch der Abschnitt zum Strafstoß in der Regel 12 hilft im vorliegenden Fall nicht weiter. Hier heißt es

»Begeht ein Spieler des verteidigenden Teams eines der genannten zehn Vergehen (eigene Anmerkung: zu diesen zehn Vergehen gehört auch das Handspiel) im eigenen Strafraum, ist dies durch einen Strafstoß zu ahnden, vorausgesetzt, der Ball war im Spiel. Dabei ist unerheblich, wo sich der Ball zum Zeitpunkt des Vergehens befand.«

Das Vergehen muss also im Strafraum stattfinden. Auf ein Vergehen, das außerhalb des Strafraums stattfindet und das mit einem Strafstoß geahndet werden muss, findet sich auch hier kein Hinweis.

Anders hingehen lautet die offizielle Regelauslegung: Mit der Begründung, dass der Ball als Teil des Spielfeldes aufzufassen sei, solange er die Spielfeldfläche nicht vollständig überschritten habe, sind die Schiedsrichter angewiesen, im vorliegenden Fall auf Strafstoß zu entscheiden.

Nun wird wohl jeder, der sich mit dem Fußball und seinem Regelwerk beschäftigt, der offiziellen Regelauslegung zustimmen, dass die Schiedsrichter im vorliegenden Fall auf Strafstoß entscheiden sollen. Alles andere wäre dem Gerechtigkeitsinn vollkommen zuwider. Nichtsdestotrotz ist die Auslegung nicht ganz überzeugend. Zum einen, da sich für die Auffassung, der Ball sei Teil des Spielfeldes im Regelwerk nirgends auch nur der geringste Hinweis finden lässt. Im Gegenteil, diese Auffassung würde dem Regelwerk eher widersprechen. So findet man beispielsweise in der Regel 1 folgende Aussagen: »Das Spielfeld ist rechteckig und wird mit Linien abgegrenzt« sowie »Alle Linien sind gleich breit. Ihre Breite beträgt höchstens 12 cm«.

Zum anderen löst die Auffassung, der Ball gehöre zum Spielfeld, solange er die Spielfeldfläche nicht vollständig überschritten habe, das Problem auch nur scheinbar, denn der Kontakt zwischen Hand und Ball gehört nicht zum Ball und somit auch nicht zum Spielfeld. Das Vergehen findet also weiterhin außerhalb des Spielfeldes statt. Die Problematik bleibt also bestehen.

Die Frage stellt sich, warum nicht einfach ein Passus wie beispielsweise der folgende in das Regelwerk aufgenommen wird: Wenn ein Ball auf der Torlinie durch ein Vergehen das außerhalb des Spielfeldes stattfindet, an der Überquerung der Torlinie gehindert wird, wird auf Strafstoß entschieden.

Anmerkung: In den praktischen Anweisungen (Guida Practica AIA) der »Il Regolamento del Giuoco del Calcio« zur Regel 12 findet man folgende Regelfrage:

Was entscheidet der Schiedsrichter, wenn ein Spieler (nicht der Torwart), sich außerhalb des eigenen Strafraumes befindet und dort absichtlich den Ball, der sich im Strafraum oder auf der Strafraumlinie befindet, spielt?

Antwort: Da der Kontakt innerhalb des Strafraumes stattfindet, entscheidet der Schiedsrichter auf Strafstoß. ...


Wer möchte, kann uns und anderen seine Meinung zu diesem Thema mitteilen

T. Swiridjuk (27.08.2011)

Sehr heikel ist das Thema auch deswegen, da der sich der Torwart regelmäßig seiner Hände bedient, um den Ball aus dem "Netzraum" in das Spielfeld zurückzubefördern. Dabei kommt es oft zu einem Handspiel außerhalb des Spielfeldes. Darf der Torwart das aus Regelsicht überhaupt?


Bernd Fröhlich SR Kreis 13 HAGEN (28.08.2011)

Zu Frage 1: Wo findet der Kontakt mit der Hand denn statt, der Spieler steht zwar auf der Linie, aber die Hand geht doch eindeutig außerhalb des Strafraumes an den Ball, somit bleit doch nur der direkte F.

Zu Frage 2: Hier steht der Spieler zwar spielbedingt kurz außerhalb des Spielfeldes, aber er nimmt den Ball in die Hand, der auf der Seitenlinie liegt , da die Linie aber zum Spielfeld gehört, bleibt auch hier nur der dir. F. auf der Seitenlinie.

Zu Frage 3: Hier sollte die Regel 10 in Anwendung kommen "Wie ein Tor erziehlt wird". Ein Tor ist gültig erzielt, wenn der Ball die Torlinie zwischen den Torpfosten und unterhalb der Querlatte vollständig überquert hat und nicht nur zu 3/4, also ist der Ball noch im Spiel, somit ist der Strafstoß die richtige Spielfortsetzung. Denn auch in Regel 9 steht eindeutig, der Ball ist aus dem Spiel, wenn er auf dem Boden oder in der Luft eine der Tor – oder Seitenlinien vollständig überschreitet, MFG SR Bernd Fröhlich Kreis 13 Hagen


Bernd Fröhlich SR Kreis 13 HAGEN (28.08.2011)

An T.Swiridjuk: Du schreibst Netzraum ( Regel 1 ), gehört denn der noch zum Spielfeld? Tut er nicht, wenn der Ball im Netzraum liegt, und wir davon ausgehen, das der Ball die Torlinie korrekt zwischen den beiden Torpfosten und unterhalb der Querlatte überschritten hat, ist ein Tor erziehlt worden, und der Ball ist nicht mehr im Spiel, also ist es unerheblich wer den Ball da in die Hand nimmt. MFG Bernd Fröhlich Kreis 13 Hagen


Dennis J. (28.08.2011)

Bernd, das Problem bei Frage 3 ist nicht, ob der Ball noch im Spiel ist (das ist er ganz sicher), sondern ob das Vergehen auf dem Spielfeld stattfindet. Und T.Siwiridjuk hat diese Frage nochmal auf die Spitze getrieben, denn auch der Torwart darf den Ball nur im Strafraum mit der Hand spielen und nicht im Netzraum. Man fragt sich, warum denn der Torwart den Ball hinter der Torlinie (wenn der Ball sie nur teilweise überschritten hat) mit der Hand spielen darf – denn der Strafraum endet ja mit der Torlinie. Der Ball müsste dann nicht nur das Spielfeld, sondern auch den Strafraum verlängern. Das wiederum würde aber hinsichtlich der (insoweit aber nicht genau gestellten) Frage 1 bedeuten: Berührt der Ball die Strafraumlinie, ragt aber aus dem Strafraum hinaus, und spielt ein Verteidiger dort (außerhalb des Strafraums) den Ball mit der Hand, müsste es Strafstoß geben, weil der Ball dann noch zum Strafraum gehört.


Sven C.B. Kreis 11 (28.08.2011)

Entschuldigt, aber vielleicht verstehe ich die Frage nicht richtig!?! Es heisst in Frage drei, dass der Ball 3/4 der Torlinie überschritten habe und dann mit der Hand abgewehrt wurde. Ist dann die Frage nach Strafstoß überhaupt richtig? Tor und persönliche Strafe kommt hier nicht in Frage? Habe ich was überlesen?


Ubbo Voss (20.10.2011)

Hallo Sven, pardon wegen der arg verspäteten Stellungnahme: Du hast bei Deiner Anfrage übersehen, dass das Leder die Torlinie erst zu 3/4 – also nicht vollständig – überschritten hat. Auf Tor kann deshalb nicht entschieden werden. Alles Gute Ubbo Voss


T. Yalcin (30.01.2012)

Hallo, meine Lösung. Also, da der Abwehrspieler noch zum Spiel gehört (davon geh ich mal aus), und der Ball nicht mit vollem Durchmesser die Torlinie überschritten hat ist der Ball auch nicht im Toraus sondern noch im Spiel. Folgerichtig ist es kein Tor und das Handspiel klar im Strafraum. Denn als Assi zeigt man ja auch ein "Ausball" erst an ,wenn der Ball komplett mit ganzem Durchmesser die Linie überschritten hat. Anderes Beispiel: Der Torwart rutscht mit dem Ball aus seinem Strafraum, sein Körper ist außerhalb des Strafraums, aber der Ball im Strafraum (Linie) und er hat die Hand drauf. Das ist ja auch erlaubt. Entscheidung: Rote Karte (Vorteilanwendung beachten) und Strafstoß. MfG T. Yalcin


I.Eklind (05.03.2012)

Würde es zum Verhindern absurder Ergebnisse nicht ausreichen zu definieren: "Bei Handspiel ist der Tatort die Position des Balls". Ball ist im Spielfeld, Tatort ist im Spielfelt, es gibt Strafstoss, und alle sind zufrieden.


D. Welters, Aachen (09.11.2012)

Ich plädiere/favorisiere hier auch für den Strafstoß. Alles Andere wäre unfair und unlogisch. Erstens der Ball schwebt immer noch über der Linie – hier die Torauslinie. Ergo: Der Ball ist nicht im Aus. Zweitens: es wird ein klares/offensichtliches Tor verhindert. Egal was dort im Wege steht, liegt oder schwebt. Wäre es nicht dort, wäre der Ball ohnehin drin. Unsportlichkeit des Verteidigers. Und, solange der Ball noch im Spiel ist, egal was ihn berührt, sollte der Gegenstand, welcher ihn berührt ebenfalls zum Spiel gehören. (Schiri, Assi, usw.) Denn, wenn ein Spieler, welcher den Ball an der Seitenlinie entlang treibt außerhalb des Spielfeldes steht und den Ball auf der Linie berührt, wird ja auch nicht bestraft und gehört denn och zum Spiel (auf dem Spielfeld und während des Spiels).


Gruschka44@gmx.de (05.02.2013)

Regelfrage: Zweikampf an der Seitenlinie.Beide Spieler geraten außerhalb des Spielfeldes,der Ball bleibt im Spiel.Der Angreifer kann sich aufraffen,wird aber durch seinen Gegenspieler deutlich gehalten und verhindert dadurch einen aussichtsreichen Angriff.Der SR. greift ein.Aber wie ?


Timo (17.03.2013)

wie sieht das denn aus, wenn der Ball die Torlinie bereits vollständig überschritten hat bzw. durch das Handspiel den Weg in das Tor findet. Ich vermute es ist auf Tor zu entscheiden, aber ist der Abwehrspieler zusätzlich noch mit einer gelben/roten Karte zu bestrafen, weil er versucht hat das Tor mit der Hand zu verhindern?


Michael Kunze – Dresden (04.08.2013)

Die gleiche geschilderte Situation hatte ich auch schon einmal Mitte der 2000er beim damaligen Regelwart Nr. 1 angefragt, nachdem ich von meiner Schiedsrichtergruppe keine Regelauskunft erhalten konnte. Leider war die Antwort (sinngemäß): Jeder Schiedsrichter weiß, wie er sich in einer solchen Situation zu verhalten hat, – das bleibt ohne Kommentar meinerseits – bestenfalls finge meine Antwort auf dessen Antwort mit dem Buchstaben "Sch..." an. Die Original-Antwort-Email habe ich leider nicht konserviert. Seitdem weiß ich aber, dass da Oben beim DFB andere Interessenlagen existieren, als nichtgeregelte Sachverhalte gegenüber der FIFA mal auf den Tisch zu bringen. Ein Regelwerk, an dem trotz aller Unzulänglichkeiten an den nachgewiesenermaßen unzulänglichen und teilweise dilletantischen Formulierungen festgehalten wird! Ich hätte da noch mehr Beispiele für dilletantische Regelformulierungen auf Lager, diese bleiben aber hier unerwähnt. Man beruft sich im Regelheft weiterhin beim DFB auf: Auslegungen der Spielregeln und Richtlinien der FIFA für Schiedsrichter Zusätzliche Erläuterungen des DFB Entscheidungen des International Football Association Board Das heißt, die Regeln sind nicht eindeutig, sondern ein "Flickwerk" mehrerer zusammengewürfelter Entscheidungen unterschiedlicher "Gremien". Das heißt, die Schiedsrichter müssen nicht nur das eigentliche Regelwerk kennen, sondern auch "Entscheidungen" von irgendwelchen – nennen wir es "Gremien" – welche nicht mal in Fußball-Regelwerk als verbindlich benannt sind (!), umsetzen. Wo steht eigentlich, dass diese farbig unterlegten Passagen (im Regelheft) für den Spielbetrieb des DFB gültig sind? Leider müssen Schiedsrichter bei den Schiedsrichterbeobachtungen immer den "Kürzeren ziehen" wenn ein offizieller Beobachter sich auf irgendwelche dieser nicht als verbindlich deklarierten Passagen bezieht.

Nun zur eigentlichen Problematik: Das Problem ist regeltechnisch überhaupt nicht gelöst, da weder Strafstoß noch Schiedsrichterball richtig sind. Auch ein indirekter Freistoß kommt nicht in Frage. Was wäre denkbarerweise durch den Schiedsrichter eigentlich zu tun? Spielunterbrechung ist aus meiner Sicht auf alle Fälle notwendig! Persönliche Strafe ist angebracht (allerdings nicht zwingend vorgeschrieben) Aber dann geht es los: Strafstoß ist nicht möglich, da kein Handspiel im Strafraum erfolgte indirekter Freistoß ist regeltechnisch nicht möglich, da kein Ort im Spielfeld vorhanden Schiedsrichterball ist  regeltechnisch nicht möglich, da dieser nur zulässig ist, wenn das Spiel aus einem Grund unterbrochen wurde, welcher in den Spielregeln nicht vorkommt. Dieser Fall der Torverhinderung ist aber indirekt geregelt, da Regel 12 auf sich selbst Bezug nimmt (das ist ja die Scheiße im Regelwerk): Regel 12 weist ausdrücklich darauf hinweist, dass wegen einer Unterbrechung, auf Grund eines anderen Vergehens, welches nicht in Regel 12 bereits erwähnt wurde und welches eine Verwarnung oder ein Feldverweis nach sich zieht, ein indirekter Freistoß zu erfolgen hat. Also ist sind logischerweise für den Schiedsrichter bei einem solchen Fall nur 2 Möglichkeiten gegeben, damit das Spiel überhaupt weitergehen kann – selbst wenn es absolut unverständlich/dem Verstand wiedersprechend ist: Das Spiel wird durch den Schiedsrichter unterbrochen, es wird keine pers. Strafe gegen den besagten Spieler ausgesprochen und es gibt anschließend Schiedsrichterball. Oder aber der Schiedsrichter lässt das Spiel einfach weiterlaufen, da kein Regelverstoß vorliegt. Das ist aber auch nicht in Ordnung – zumindest nicht nach dem gesunden Menschenverstand. Wer also kann hier eine regelkonforme verbindliche Aussage machen zu persönlicher Strafe und Spielfortsetzung?


Matthias Mroch (Hamburg-Rahlstedt) (21.012.2015)

Meine erste Bauchentscheidung: Strafstoss und Feldverweis. Nach reiflicher Überlegung (mit 4 Zeitlupen, Regelheft und Kommentare dieser Website durchlesen: Art der Fortsetzung: Indirekter Freistoss Ort der Fortsetzung: Wo Ball bei Wahrnehmung (5m-Raum Regel) Persönliche Strafe: Feldverweis Begründung: Kein Handspiel nach Regel 12, aber Unsportlichkeit (verhindern ienes Tores). Siehe Regelwerk Regel 12 Auslegung der Spielregeln letzter Absatz "Verhindern eines Tores..." Indirekter Freistoss: Regel 12, Absatz "Indirekter Freistoss" Satz 2 (außerdem verursacht ein Spieler einen indirekten Freistoss[...]wenn er nach Ansicht des Schiedsrichters[...weiteres Zitat sinngemäß] ein Vergehen begeht welches nicht in Regel 12 erwähnt wird und Spielunterbrechung wegen Feldverweis notwendig) Spielfortsetzung: Wo Ball bei Wahrnehmung, weil Tatort außerhalb des Spielfeldes. Also auf der 5m-Linie.


Matthias Mroch (Hamburg-Rahlstedt) (22.01.2015)

Nachtrag zu meinem Kommentar von Heute 15:36 Uhr Ich habe vergessen für den Ort der Spielfortsetzung den Querverweis zum Regelwerk zu geben: Regel 13: Ort der Freistossausführung: [Zitat] Der Freistoss wird [...] oder von der Position des Balls zum Zeitpunkt des Vergehens ausgeführt. [Zitat Ende] Dieser Passus beschreibt "Freistösse" (also direkt und indirekt) und steht bei den Freistössen außerhalb des Strafraumes und fehlt komplett für den Bereich innerhalb des Strafraumes. Da genau dieser Passus für den Strafraum fehlt aber mit ähnlichem Sinn als Unterpunkt von "Indirekter Freistoss für das Angreifende Team (Im Strafraum)" vorhanden ist, wende ich hier die Salvatorische Klausel an.