Regel 12 – Fouls und sonstiges Fehlverhalten
- 1. Direkter Freistoß
- 2. Indirekter Freistoß
- 3. Eckstoß
- 4. Disziplinarmaßnahmen
- Spieler, Einwechselspieler und ausgewechselte Spieler
- Verzögerung der Spielfortsetzung wegen gelber oder roter Karte
- Vorteil
- Verwarnungswürdige Vergehen
- Verwarnung für unsportliches Verhalten
- Torjubel
- Verzögerung der Spielfortsetzung
- Feldverweiswürdige Vergehen
- Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance
- Grobes Foulspiel
- Tätlichkeit
- Spieler, Einwechselspieler und ausgewechselte Spieler
- 5. Spielfortsetzung nach Fouls und unsportlichem Verhalten
- Zusätzliche Erläuterungen des DFB
Direkte und indirekte Freistöße sowie Strafstöße werden ausschließlich für Vergehen bei laufendem Spiel gegeben.
1. Direkter Freistoß
Ein direkter Freistoß wird gegeben, wenn der Spieler eines der folgenden Vergehen nach Einschätzung des Schiedsrichters gegenüber einem Gegner fahrlässig, rücksichtslos oder brutal begeht:
- Rempeln
- Anspringen
- Treten oder versuchtes Treten
- Stoßen
- Schlagen oder versuchtes Schlagen (einschließlich Kopfstößen)
- Tackling mit dem Fuß (Tackling) oder Angriff mit einem anderen Körperteil Beinstellen oder versuchtes Beinstellen
Ein Vergehen mit Körperkontakt wird mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß geahndet.
- »Fahrlässig« bedeutet, dass ein Spieler unachtsam, unbesonnen oder unvorsichtig in einen Zweikampf geht. Es ist keine Disziplinarmaßnahme erforderlich.
- »Rücksichtslos« bedeutet, dass ein Spieler die Gefahr oder die Folgen für einen Gegner außer Acht lässt. Ein solches Vergehen ist mit einer Verwarnung zu ahnden.
- »Übermäßig hart« bedeutet, dass ein Spieler im Zweikampf mehr Kraft einsetzt als nötig und/oder die Gesundheit eines Gegners gefährdet. Ein solches Vergehen ist mit einem Feldverweis zu ahnden.
Ein direkter Freistoß wird auch gegeben, wenn ein Spieler eines der folgenden Vergehen begeht:
- Handspielvergehen (gilt nicht für den Torhüter im eigenen Strafraum)
- Halten des Gegners
- Sperren des Gegners mit Körperkontakt
- Beißen oder Anspucken/Spucken in Richtung einer Person auf der Teamliste oder eines Spieloffiziellen
- Werfen eines Gegenstandes in Richtung des Balles, eines Gegners oder eines Spieloffiziellen oder Berühren des Balles mit einem in der Hand gehaltenem Gegenstand
Siehe auch Vergehen unter Regel 3
Handspiel
Für die Beurteilung von Handspielvergehen gilt, dass die Grenze zwischen Schulter und Arm (bei angelegtem Arm) unten an der Achselhöhle verläuft.
Nicht jede Ballberührung eines Spielers mit der Hand/dem Arm ist ein Vergehen.
Ein Vergehen liegt vor, wenn ein Spieler:
- den Ball absichtlich mit der Hand/dem Arm berührt (einschließlich Bewegungen der Hand/des Arms zum Ball)
- den Ball mit der Hand/dem Arm berührt und seinen Körper dabei aufgrund der Hand-/Armhaltung unnatürlich vergrößert. Eine unnatürliche Vergrößerung des Körpers liegt vor, wenn die Hand-/Armhaltung weder die Folge einer natürlichen Körperbewegung des Spielers in der jeweiligen Situation ist noch mit dieser Körperbewegung gerechtfertigt werden kann. Mit einer solchen Hand-/Armhaltung geht der Spieler das Risiko ein, dass der Ball an seine Hand/seinen Arm springt und er dafür bestraft wird,
- ins gegnerische Tor trifft
- direkt mit der Hand/dem Arm ((auch wenn dies versehentlich geschieht) (gilt auch für den Torhüter),
- unmittelbar nachdem er den Ball mit der Hand/dem Arm berührt hat ((auch wenn dies versehentlich geschieht).
Für den Torhüter gelten beim Handspiel außerhalb des eigenen Strafraums die gleichen Regeln wie für alle übrigen Spieler. Berührt der Torhüter den Ball unerlaubterweise innerhalb des eigenen Strafraums mit der Hand/dem Arm, wird ein indirekter Freistoß, aber keine Disziplinarmaßnahme verhängt. Berührt der Torhüter den Ball jedoch nach einer von ihm ausgeführten Spielfortsetzung ein zweites Mal (mit oder ohne Hand/Arm), ehe ein anderer Spieler den Ball berührt hat, ist der Torhüter entsprechend zu sanktionieren, sofern er damit einen aussichtsreichen Angriff unterbindet, ein Tor des gegnerischen Teams verhindert oder eine offensichtliche Torchance vereitelt.
2. Indirekter Freistoß
Ein indirekter Freistoß wird gegeben, wenn ein Spieler:
- gefährlich spielt,
- den Lauf eines Gegners behindert, ohne dass es zu einem Kontakt kommt,
- protestiert, anstößige, beleidigende oder schmähende Äußerungen und/oder Handlungen vornimmt oder sonstige verbale Vergehen begeht,
- den Torhüter daran hindert, den Ball aus den Händen freizugeben, oder gegen den Ball tritt oder zu treten versucht, während der Torhüter den Ball aus den Händen freigibt,
- absichtlich einen Trick initiert (auch bei einem Freistoß oder Abstoß), bei dem der Ball mit dem Kopf, der Brust, dem Knie etc. zum Torhüter gespielt wird, um so die Zuspielbestimmung zu umgehen, egal ob der Torhüter den Ball mit den Händen berührt oder nicht; initiert der Torhüter den Trick, wird er bestraft,
- ein anderes Vergehen begeht, das nicht in den Spielregeln erwähnt wird und für das das Spiel unterbrochen wird, damit der fehlbare Spieler verwarnt oder des Feldes verwiesen werden kann.
Ein indirekter Freistoß wird gegeben, wenn ein Torhüter innerhalb des eigenen Strafraums den Ball:
- mit der Hand/dem Arm berührt, nachdem er den Ball freigegeben hat und bevor dieser von einem anderen Spieler berührt wurde,
- mit der Hand/dem Arm berührt nach:
- einem absichtlichen Zuspiel eines Mitspielers mit dem Fuß zum Torhüter oder
- einem direkt zugespielten Einwurf eines Mitspielers,
Gefährliches Spiel
Als gefährliches Spiel gilt beim Versuch, den Ball zu spielen, jeder Aktion, durch die jemand verletzt werden könnte (einschließlich des Spielers, der die Aktion begeht) und die einen in der Nähe befindlichen Gegner am Spielen des Balls hindert, weil er eine Verletzung befürchtet.
Ein Fallrückzieher oder Scherenschlag ist erlaubt, sofern dadurch kein Gegner gefährdet wird.
Behindern des Laufs eines Gegners ohne Kontakt
Behindern des Laufs eines Gegners liegt vor, wenn sich ein Spieler in den Weg eines Gegners stellt, um ihn zu sperren oder zum Abbremsen oder zu einer Richtungsänderung zu zwingen, wobei der Ball für beide Spieler nicht in Spielnähe ist.
Jeder Spieler darf seine Position auf dem Feld selbst bestimmen. Er darf dem Gegner zwar im Weg stehen, sich ihm jedoch nicht in den Weg stellen.
Ein Spieler darf den Ball abschirmen, indem er sich zwischen Gegner und Ball stellt, wenn der Ball in Spielnähe ist und der Gegner nicht mit den Armen oder dem Körper abgedrängt wird. Befindet sich der Ball in Spielnähe, darf der Spieler vom Gegner regelkonform gerempelt werden.
3. Eckstoß
Ein Eckstoß wird gegeben, wenn ein Torhüter den Ball innerhalb des eigenen Strafraums mehr als acht Sekunden lang mit einer Hand oder beiden Händen/einem Arm oder beiden Armen kontrolliert, bevor er ihn freigibt. Der Torhüter kontrolliert den Ball mit einer Hand oder beiden Händen/einem Arm oder beiden Armen, wenn er ihn:
- mit beiden Händen/Armen festhält oder mit einer Hand oder beiden Händen/einem Arm oder beiden Armen gegen eine Oberfläche hält (z. B. den Boden oder den eigenen Körper),
- in einer oder beiden ausgestreckten, offenen Händen hält,
- auf den Boden prellt oder in die Luft wirft.
Der Schiedsrichter entscheidet, wann der Torhüter den Ball kontrolliert und die acht Sekunden beginnen, und zeigt mit erhobener Hand einen Countdown der letzten fünf Sekunden an.
Ein Torhüter darf von einem Gegner nicht angegriffen werden, wenn er den Ball mit einer Hand oder beiden Händen/einem Arm oder beiden Armen kontrolliert.
4. Disziplinarmaßnahmen
Der Schiedsrichter hat die Befugnis, ab dem Betreten des Spielfelds zur Spielfeldkontrolle bis zum Verlassen des Spielfelds nach dem Spiel (einschließlich des Elfmeterschießens) Disziplinarmaßnahmen zu ergreifen.
Wenn ein Spieler oder Teamoffizieller vor Betreten des Spielfelds zum Spielbeginn ein feldverweiswürdiges Vergehen begeht, hat der Schiedsrichter die Befungnis, ihn vom Spiel auszuschließen (siehe Regel 3.6). Der Schiedsrichter meldet jegliches sonstige Fehlverhalten. Der Schiedsrichter meldet jegliches sonstige Fehlverhalten.
Ein Spieler oder Teamoffizieller, der inner- oder außerhalb des Spielfelds gegenüber einem Gegner, Mitspieler, Spieloffiziellen oder einer sonstigen Person ein verwarnungs- oder feldverweiswürdiges Vergehen begeht oder gegen die Spielregeln verstößt, wird entsprechend dem Vergehen bestraft.
Die gelbe Karte zeigt eine Verwarnung, die rote Karte einen Feldverweis an.
Gelbe und rote Karten können nur Spielern, Einwechselspielern, ausgewechselten Spielern und Teamoffiziellen gezeigt werden.
Spieler, Einwechselspieler und ausgewechselte Spieler
Verzögerung der Spielfortsetzung wegen gelber oder roter Karte
Entscheidet sich der Schiedsrichter, einen Spieler zu verwarnen oder des Feldes zu verweisen, wird das Spiel erst nach Vollzug dieser Disziplinarmaßnahme fortgesetzt, es sei denn, das Team, das das Vergehen nicht begangen hat, führt den fälligen Freistoß schnell aus und kommt so zu einer klaren Torchance, ehe der Schiedsrichter mit dem Verfahren für die Disziplinarmaßnahme begonnen hat. In diesem Fall wird die fällige Verwarnung/der fällige Feldverweis bei der nächsten Spielunterbrechung ausgesprochen. Handelte es sich beim Vergehen um das Vereiteln einer offensichtlichen Torchance, wird der fehlbare Spieler verwarnt. Wurde mit dem Vergehen ein aussichtsreicher Angriff verhindert oder unterbunden, wird der fehlbare Spieler nicht verwarnt.
Vorteil
Wenn der Schiedsrichter bei einem verwarnungs-/feldverweiswürdigen Vergehen auf Vorteil entscheidet, muss die fällige Verwarnung/der fällige Feldverweis bei der nächsten Spielunterbrechung ausgesprochen werden. Handelte es sich beim Vergehen jedoch um das Vereiteln einer offensichtlichen Torchance, wird der fehlbare Spieler wegen unsportlichen Verhaltens verwarnt. Handelte es sich beim Vergehen um das Verhindern oder Unterbinden eines aussichtsreichen Angriffs, wird der fehlbare Spieler nicht verwarnt.
Bei grobem Foulspiel, einer Tätlichkeit oder einem zweiten verwarnungswürdigen Vergehen sollte nicht auf Vorteil entschieden werden, es sei denn, es ergibt sich eine offensichtliche Torchance. Der Schiedsrichter muss den Spieler bei der nächsten Spielunterbrechung des Feldes verweisen. Wenn der Spieler jedoch den Ball vor dieser Spielunterbrechung spielt oder einen Gegner angreift/beeinflusst, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel, verweist den Spieler des Feldes und setzt das Spiel mit einem indirekten Freistoß fort, es sei denn, der Spieler hat ein schwerwiegenderes Vergehen begangen.
Wenn ein Verteidiger einen Angreifer außerhalb des Strafraums zu halten beginnt und ihn bis in den Strafraum weiter festhält, entscheidet der Schiedsrichter auf Strafstoß.
Verwarnungswürdige Vergehen
Ein Spieler wird bei folgenden Vergehen verwarnt:
- Verzögerung der Spielfortsetzung
- Protestieren durch Worte oder Handlungen
- Betreten, Wiederbetreten oder absichtliches Verlassen des Spielfelds ohne die Erlaubnis des Schiedsrichters
- Missachten des vorgeschriebenen Abstands bei einem Schiedsrichterball, Eckstoß, Freistoß oder Einwurf
- wiederholtem Verstoßen gegen die Spielregeln (»wiederholt« ist nicht durch eine bestimmte Zahl oder ein bestimmtes Muster von Verstößen definiert)
- unsportliches Verhalten
- Betreten der Review Area
- übermäßiges Anzeigen des TV-Zeichens für eine Videoüberprüfung
Ein Einwechselspieler oder ausgewechselter Spieler wird bei folgenden Vergehen verwarnt:
- Verzögerung der Spielfortsetzung
- Protestieren durch Worte oder Handlungen,
- Betreten oder Wiederbetreten des Spielfelds ohne die Erlaubnis des Schiedsrichters
- unsportliches Verhalten
- Betreten der Review Area
- übermäßigem Anzeigen des TV-Zeichens für eine Videoüberprüfung
Zwei separate verwarnungswürdige Vergehen (auch wenn unmittelbar aufeinanderfolgend) sind mit je einer Verwarnung zu ahnden, z. B., wenn ein Spieler das Spielfeld ohne Erlaubnis betritt und ein rücksichtsloses Tackling begeht oder einen aussichtsreichen Angriff mit einem Foul-/Handspiel unterbindet.
Verwarnung für unsportliches Verhalten
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Verhaltens zu verwarnen, wenn er:
- den Schiedsrichter zu täuschen versucht, z. B. durch das Simulieren einer Verletzung oder eines Fouls (Schwalbe),
- bei laufendem Spiel oder ohne die Erlaubnis des Schiedsrichters seinen Platz mit dem Torhüter tauscht (siehe Regel 3),
- ein rücksichtsloses Vergehen begeht, das mit einem direkten Freistoß geahndet wird,
- ein Handspiel begeht, um einen aussichtsreichen Angriff zu verhindern oder zu unterbinden, es sei denn, der Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß für ein unabsichtliches Handspielvergehen,
- ein Tor oder eine offensichtliche Torchance des Gegners vereitelt und der Schiedsrichter auf Strafstoß für ein unabsichtliches Handspielvergehen entscheidet,
- ein anderes Vergehen begeht, um einen aussichtsreichen Angriff zu verhindern oder zu unterbinden, es sei denn, der Schiedsrichter entscheidet auf Strafstoß für ein Vergehen, das bei dem Versuch, den Ball zu spielen, oder bei einem Zweikampf um den Ball begangen wurde,
- eine offensichtliche Torchance mit einem Vergehen vereitelt, das bei dem Versuch, den Ball zu spielen, oder bei einem Zweikampf um den Ball begangen wurde und der Schiedsrichter auf Strafstoß entscheidet,
- ein Handspiel begeht, um ein Tor zu erzielen (egal ob erfolgreich oder nicht), oder erfolglos versucht, mit einem Handspiel ein Tor zu verhindern,
- auf dem Spielfeld unerlaubte Markierungen anbringt,
- beim Verlassen des Spielfelds den Ball spielt, nachdem er die Erlaubnis erhalten hat, das Spielfeld zu verlassen,
- sich gegenüber dem Spiel respektlos verhält,
- absichtlich einen Trick initiert (auch bei einem Freistoß oder Abstoß), bei dem der Ball mit dem Kopf, der Brust, dem Knie etc. zum Torhüter gespielt wird, um so die Zuspielbestimmung zu umgehen, egal ob der Torhüter den Ball mit den Händen berührt oder nicht; initiert der Torhüter den Trick, wird er verwarnt,
- einen Gegner bei laufendem Spiel oder einer Spielfortsetzung absichtlich verbal ablenkt.
Torjubel
Spieler dürfen nach einem Tor jubeln, solange sie es nicht übertreiben. «Choreografierte» Jubelszenen werden aber nicht gefördert und dürfen zu keiner übermäßigen Zeitverzögerung führen.
Das Verlassen des Spielfelds beim Torjubel ist an sich noch kein verwarnungswürdiges Vergehen. Die Spieler sind aber gehalten, so rasch wie möglich zurückzukehren.
Ein Spieler wird verwarnt, selbst wenn das Tor aberkannt wird, wenn er:
- an einem Zaun hochklettert und/oder sich den Zuschauern auf eine Weise nähert, die zu einem Sicherheitsproblem führt,
- auf provozierende, höhnische oder aufhetzende Weise jubelt
- den Kopf oder das Gesicht mit einer Maske oder Ähnlichem bedeckt,
- das Trikot auszieht oder über den Kopf zieht.
Verzögerung der Spielfortsetzung
Der Schiedsrichter verwarnt jeden Spieler, der die Spielfortsetzung verzögert, indem er
- sich anschickt, einen Einwurf auszuführen, diesen dann aber plötzlich einem Mitspieler überlässt,
- bei seiner Auswechslung das Spielfeld absichtlich langsam verlässt,
- die Spielfortsetzung übermäßig verzögert,
- den Ball wegschießt oder wegträgt oder eine Auseinandersetzung provoziert, indem er den Ball absichtlich berührt, nachdem der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen hat,
- einen Freistoß von der falschen Position ausführt, um eine Wiederholung zu erzwingen.
Feldverweiswürdige Vergehen
Spieler, Einwechselspieler oder ausgewechselte Spieler, die eines der folgenden Vergehen begehen, werden des Feldes verwiesen:
- Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance des Gegners durch ein absichtliches Handspielvergehen (mit Ausnahme des Torhüters im eigenen Strafraum)
- Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance des Gegners durch ein unabsichtliches Handspielvergehen außerhalb des eigenen Strafraums
- Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance für einen Gegner, dessen Gesamtbewegung auf das Tor des Täters ausgerichtet ist, durch ein Vergehen, das mit einem Freistoß zu ahnden ist (ausgenommen sind die Regelungen im dazugehörigen nächsten Abschnitt)
- grobes Foulspiel
- Beißen oder Anspucken/Spucken in Richtung einer anderen Person
- Tätlichkeit
- anstößige, beleidigende oder schmähende Äußerungen und/oder Handlungen
- zweite Verwarnung im selben Spiel
- Betreten des Video Operation Room (VOR)
Ein Spieler, Einwechselspieler oder ausgewechselter Spieler, der des Feldes verwiesen wird, muss die Umgebung des Spielfelds und die technische Zone verlassen.
Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance
Wenn ein Spieler mit einem Vergehen gegen einen Gegner im eigenen Strafraum eine offensichtliche Torchance vereitelt und der Schiedsrichter auf Strafstoß entscheidet, wird der Spieler verwarnt, wenn das Vergehen bei dem Versuch, den Ball zu spielen, oder bei einem Zweikampf um den Ball begangen wurde. In allen anderen Situationen (z. B. Halten, Ziehen, Stoßen oder keine Möglichkeit, den Ball zu spielen) ist der Spieler, der das Vergehen begeht, des Feldes zu verweisen.
Wenn ein Spieler ein Tor oder eine offensichtliche Torchance des Gegners durch ein absichtliches Handspielvergehen vereitelt, wird er unabhängig vom Ort des Vergehens des Feldes verwiesen (mit Ausnahme des Torhüters im eigenen Strafraum).
Wenn ein Spieler ein Tor oder eine offensichtliche Torchance des Gegners durch ein absichtliches Handspielvergehen vereitelt und der Schiedsrichter auf Strafstoß entscheidet, wird der fehlbare Spieler verwarnt.
Ein Spieler, des Feldes verwiesener Spieler, Einwechselspieler oder ausgewechselter Spieler, der in das Spiel eingreift oder ohne die benötigte Erlaubnis des Schiedsrichters das Spielfeld betritt und das Spiel oder einen Gegner beeinflusst und ein Tor des gegnerischen Teams verhindert oder eine offensichtliche Torchance vereitelt, begeht ein feldverweiswürdiges Vergehen.
Dabei ist Folgendes zu berücksichtigen:
- Distanz zwischen Ort des Vergehens und Tor
- allgemeine Richtung des Spiels
- Wahrscheinlichkeit, in Ballbesitz zu bleiben oder zu kommen
- Position und Anzahl Verteidiger
Grobes Foulspiel
Tacklings oder Angriffe/Zweikämpfe, die die Gesundheit des Gegners gefährden oder übermäßig hart oder brutal ausgeführt werden, sind als grobes Foul zu ahnden.
Ein Spieler, der im Kampf um den Ball übermäßig hart von vorne, von der Seite oder von hinten mit einem oder beiden Beinen in einen Gegner übermäßig hart hineinspringt oder die Gesundheit des Gegners gefährdet, begeht ein grobes Foul.
Tätlichkeit
Eine Tätlichkeit liegt vor, wenn ein Spieler ohne Kampf um den Ball übermäßig hart oder brutal gegen einen Gegner, Mitspieler, Teamoffiziellen, Spieloffiziellen, Zuschauer oder eine sonstige Person vorgeht oder vorzugehen versucht. Dies gilt unabhängig davon, ob ein Kontakt erfolgt ist.
Ein Spieler, der ohne Kampf um den Ball einem Gegner oder einer anderen Person absichtlich mit der Hand oder dem Arm an den Kopf oder ins Gesicht schlägt, begeht eine Tätlichkeit, es sei denn, die eingesetzte Kraft war vernachlässigbar.
Teamoffizielle
Bei einem Vergehen einer Person in der technischen Zone (Einwechselspieler, ausgewechselter Spieler, des Feldes verwiesener Spieler oder Teamoffizieller), bei dem der Täter nicht eruiert werden kann, wird die Disziplinarmaßnahme gegen den höchstrangigen Trainer in der technischen Zone ausgesprochen.
Ermahnung
Ermahnt wird ein Teamoffizieller in der Regel bei folgenden Vergehen (wiederholte oder eklatante Vergehen sind mit einer Verwarnung oder einem Feldverweis zu ahnden):
- Betreten des Spielfelds in respektvoller/nicht konfrontativer Art und Weise
- unterlassene Kooperation mit einem Spieloffiziellen (z. B. Missachtung einer Anweisung/Aufforderung eines Schiedsrichterassistenten oder des vierten Offiziellen)
- kleinere Auseinandersetzung (mit Worten oder Handlungen) bezüglich einer Entscheidung
- gelegentliches Verlassen der eigenen technischen Zone ohne weiteres Vergehen
Verwarnung
Verwarnt wird ein Teamoffizieller u. a. bei folgenden Vergehen:
- eindeutiges/wiederholtes Verlassen der eigenen technischen Zone
- Verzögerung der Spielfortsetzung durch das eigene Team
- absichtliches, aber nicht konfrontatives Betreten der technischen Zone des gegnerischen Teams
- Protestieren durch Worte oder Handlungen, einschließlich:
- Werfen/Treten von Trinkflaschen oder anderen Gegenständen
- eindeutig respektlose Handlungen gegenüber einem oder mehreren Spieloffiziellen (z. B. sarkastisches Applaudieren)
- Betreten der Review Area
- übermäßiges/wiederholtes Fordern einer gelben oder roten Karte
- übermäßiges Anzeigen des TV-Zeichens für eine Videoüberprüfung
- provozierende oder aufhetzende Gesten oder Handlungen
- anhaltendes inakzeptables Verhalten (einschließlich wiederholter ermahnungswürdiger Vergehen)
- respektloses Verhalten gegenüber dem Spiel
Feldverweis
Des Feldes verwiesen wird ein Teamoffizieller u. a. bei folgenden Vergehen:
- Verzögerung der Spielfortsetzung durch das gegnerische Team (z. B. durch Nichtfreigabe des Balls, Wegspielen des Balls, Behinderung der Bewegung eines Spielers)
- absichtliches Verlassen der eigenen technischen Zone, um:
- gegenüber einem Spieloffiziellen zu protestieren oder sich bei diesem zu beschweren,
- zu provozieren oder aufzuhetzen
- Betreten der technischen Zone des gegnerischen Teams in aggressiver oder konfrontativer Art und Weise
- absichtliches Werfen/Treten von Gegenständen auf das Spielfeld
- Betreten des Spielfelds, um:
- einen Spieloffiziellen zur Rede zu stellen (einschließlich während der Halbzeitpause und nach Spielende)
- das Spiel, einen Gegner oder einen Spieloffiziellen zu beeinflussen
- Betreten des Video Operation Room (VOR)
- physisches oder aggressives Verhalten (einschließlich Spucken oder Beißen) gegenüber gegnerischen Spielern, Einwechselspielern oder Teamoffiziellen, Spieloffiziellen, Zuschauern oder anderen Personen (z. B. Ballkinder, Sicherheits- oder Wettbewerbspersonal)
- zweite Verwarnung im selben Spiel
- anstößige, beleidigende oder schmähende Äußerungen und/oder Handlungen
- Einsatz unzulässiger elektronischer oder Kommunikationsgeräte und/oder ungebührliches Verhalten aufgrund des Einsatzes solcher Geräte
- Tätlichkeit
Vergehen durch Werfen von Gegenständen (einschließlich Ball)
In allen Fällen trifft der Schiedsrichter die angemessene Disziplinarmaßnahme:
- rücksichtsloses Vergehen: Verwarnung für den Täter wegen unsportlichen Verhaltens
- übermäßig hartes Vergehen: Feldverweis für den Täter wegen einer Tätlichkeit
5. Spielfortsetzung nach Fouls und unsportlichem Verhalten
Wenn der Ball aus dem Spiel ist, wird das Spiel gemäß der vorangegangenen Entscheidung fortgesetzt.
Bei laufendem Spiel und einem physischen Vergehen eines Spielers innerhalb des Spielfelds gegen:
- einen Gegner: indirekter oder direkter Freistoß oder Strafstoß
- einen Mitspieler, Einwechselspieler, ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spieler, Teamoffiziellen oder Spieloffiziellen: direkter Freistoß oder Strafstoß
- eine sonstige Person: Schiedsrichterball
Alle verbalen Vergehen werden mit einem indirekten Freistoß geahndet.
Wenn der Schiedsrichter das Spiel aufgrund eines Vergehens eines Spielers inner- oder außerhalb des Spielfelds gegen eine Drittperson unterbricht, wird das Spiel mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt, es sei denn, das Vergehen wird mit einem indirekten Freistoß geahndet, weil der Spieler das Spielfeld ohne die Erlaubnis des Schiedsrichters verlassen hat. Dieser indirekte Freistoß wird an der Stelle auf der Begrenzungslinie ausgeführt, an der der Spieler das Spielfeld verlassen hat.
Wenn bei laufendem Spiel:
- ein Spieler ein Vergehen gegen einen Spieloffiziellen oder einen gegnerischen Spieler, Einwechselspieler, ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spieler oder einen Teamoffiziellen außerhalb des Spielfelds begeht, oder
- ein Einwechselspieler, ein ausgewechselter oder ein des Feldes verwiesener Spieler oder ein Teamoffizieller ein Vergehen gegen einen gegnerischen Spieler oder Spieloffiziellen außerhalb des Spielfelds begeht oder diesen beeinträchtigt,
wird das Spiel mit einem Freistoß an der Stelle auf der Begrenzungslinie fortgesetzt, der dem Ort des Vergehens/der Beeinträchtigung am nächsten liegt. Bei einem mit einem direkten Freistoß zu ahndenden Vergehen außerhalb des Spielfelds und zwischen der gedachten Verlängerung der senkrechten Linien des Strafraums des Täters wird das Spiel mit einem Strafstoß fortgesetzt.
Wenn ein Spieler außerhalb des Spielfelds ein Vergehen gegen einen Spieler, Einwechselspieler, ausgewechselten Spieler oder Teamoffiziellen des eigenen Teams begeht, wird das Spiel mit einem indirekten Freistoß an der Stelle auf der Begrenzungslinie fortgesetzt, die dem Ort des Vergehens am nächsten liegt.
Wenn ein Spieler den Ball mit einem in der Hand gehaltenen Gegenstand berührt (Schuh, Schienbeinschoner etc.), wird das Spiel mit einem direkten Freistoß (oder Strafstoß) fortgesetzt.
Wirft oder tritt ein Spieler inner- oder außerhalb des Spielfelds einen Gegenstand (außer dem Spielball) auf bzw. gegen einen gegnerischen Spieler oder wirft oder tritt er einen Gegenstand (einschließlich eines Balls) auf bzw. gegen einen gegnerischen Einwechselspieler, ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spieler oder Teamoffiziellen, einen Spieloffiziellen oder den Spielball, wird das Spiel mit einem direkten Freistoß an der Stelle fortgesetzt, an der der Gegenstand die Person oder den Spielball getroffen hat oder hätte. Wenn sich diese Stelle außerhalb des Spielfelds befindet, erfolgt der Freistoß an der nächstgelegenen Stelle auf der Begrenzungslinie. Befindet sie sich innerhalb des Strafraums des Täters, wird das Spiel mit einem Strafstoß fortgesetzt.
Wirft oder tritt ein Einwechselspieler, ein ausgewechselter oder des Feldes verwiesener Spieler, ein Spieler, der das Spielfeld kurzzeitig verlassen hat, oder ein Teamoffizieller einen Gegenstand auf das Spielfeld und beeinflusst er so das Spiel, einen Gegner oder einen Spieloffiziellen, wird das Spiel mit einem direkten Freistoß (oder Strafstoß) an der Stelle fortgesetzt, an der der Gegenstand das Spiel beeinflusst hat oder den Gegner, den Spieloffiziellen oder den Spielball getroffen hat oder hätte.
Zusätzliche Erläuterungen des DFB
- Jeder Spieler, der den Schiedsrichter angreift oder beleidigt, wird des Feldes verwiesen.
- Jeder Spieler, der gegen eine Schiedsrichter-Entscheidung protestiert, wird verwarnt.
- Das Anspucken eines Spielers und der Versuch sind gleich (direkter Freistoß, Feldverweis) zu bestrafen.
- Wird ein bereits verwarnter Spieler während eines Spieles in Folge einer zweiten Verwarnung des Feldes verwiesen, muss der Schiedsrichter ihm zuerst die Gelbe Karte und unmittelbar danach die Rote Karte zeigen. (Damit soll deutlich signalisiert werden, dass der Feldverweis aufgrund des zweiten verwarnungswürdigen Verstoßes und nicht etwa aufgrund eines Verstoßes, der einen sofortigen Ausschluss zur Folge gehabt hätte, ausgesprochen wurde.)
- Wenn ein Schiedsrichter im Begriff ist, einen Spieler zu verwarnen, und dieser Spieler, ehe die Verwarnung ausgesprochen ist, einen weiteren Verstoß begeht, der eine Verwarnung nach sich zieht, so muss der Spieler mit »Gelb/ Rot« des Feldes verwiesen werden (zunächst »Gelb«, dann »Gelb/Rot«).
- Situationen, in welchen der Ball von einem Mannschaftskollegen mit dem Fuß zwar nicht direkt in Richtung des Torhüters, jedoch absichtlich so gespielt wird (beispielsweise neben das Tor), dass der Torhüter den Ball annehmen kann, sind im Sinne dieser Regel als absichtliche Rückpässe an den Torhüter zu werten. Berührt der Torwart in solchen Fällen den Ball mit den Händen, ist ein indirekter Freistoß zu verhängen. Ein indirekter Freistoß ist auch dann zu verhängen, wenn ein Mitspieler des Torhüters den Ball mit dem Fuß absichtlich stoppt und der Torhüter diesen Ball mit der Hand berührt.
Anmerkung: Die Regeländerungen zur Saison 2025/26 sind unterstrichen.