Regeltest – Storys

»Abiturfrage« nicht nur für Schiedsrichter

4 Regelübertretungen in 3 Sekunden

Beim Spiel der Lokalrivalen ging es hoch her. Der Schiedsrichter fühlte sich mehr als Flötist denn als Spielleiter. Und dann noch dies:

Kurz vor Spielende musste der Schiedsrichter circa 20m vor dem Tor einen Freistoß gegen den Platzverein verhängen. Als die Abwehrmauer endlich den richtigen Abstand eingenommen hatte, gab der Spielleiter den Ball durch einen kräftigen Pfiff frei. Ein Spieler aus der Mauer betrachtete das Signal des Referees als »Startschuss« und rannte dem noch ruhenden Ball entgegen. Der Freistoßschütze ließ sich nicht beirren und trat das Leder zu einem in Tornähe freistehenden Mannschaftskameraden. Zwischenzeitlich bemerkte der Schiedsrichter, dass sich auch in der Abwehrmauer so einiges ereignete: Ein Angreifer drängte einen verteidigenden Spieler zur Seite, um so für den Ball eine freie Flugbahn zu schaffen, sein Gegenspieler revanchierte sich mit einem kräftigen Tritt in die Beine des Drängelnden. Als dann auch noch der Schiedsrichter-Assistent mit der Fahne signalisierte, dass der angespielte Stürmer im Abseits stand, hätte der gestresste »Schwarze Mann« beinahe die Nerven verloren. Er pfiff, holte tief Luft und verhängte

  1. 3 gelbe Karten und einen Strafstoß
  2. 2 gelbe Karten und 1 rote Karte sowie einen Freistoß wegen der Abseitsstellung
  3. 1 gelbe Karte und 1 rote Karte sowie eine Wiederholung des Freistoßes
  4. 1 gelbe Karte und 1 rote Karte sowie einen Freistoß gegen den drängelnden Angreifer

Lösung

Lösung

Richtig ist die Lösung c.

Wenn Spieler beider Mannschaften gegen die Regeln verstoßen, bevor der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen hat, so muss der Spielleiter die Regelverstöße gemäß ihrer zeitlichen Reihenfolge ahnden. In dem geschilderten Fall war das Vorlaufen des Abwehrspielers aus der Mauer die erste Regelwidrigkeit. Deshalb war eine Wiederholung des Freistoßes anzuordnen. Der schuldige Spieler sah GELB, für den Tritt in der Abwehrmauer war zudem ROT fällig.