Regel 3 – Spieler
- 1. Anzahl Spieler
- 2. Anzahl Auswechslungen
- 3. Auswechselvorgang
- 4. Torhüterwechsel
- 5. Vergehen/Sanktionen
- 6. Des Feldes verwiesene Spieler oder Auswechselspieler
- 7. Zusätzliche Personen auf dem Spielfeld
- 8. Spieler außerhalb des Spielfelds
- 9. Erzielen eines Tors mit einer zusätzlichen Person auf dem Spielfeld
- 10. Teamkapitän
- Zusätzliche Erläuterungen des DFB
1. Anzahl Spieler
Das Spiel wird von zwei Teams mit jeweils höchstens elf Spielern bestritten, von denen einer der Torhüter sein muss. Das Spiel darf nicht beginnen oder fortgesetzt werden, wenn ein Team weniger als sieben Spieler hat.
Wenn ein Team weniger als sieben Spieler hat, weil ein oder mehrere Spieler absichtlich das Spielfeld verlassen haben, muss der Schiedsrichter das Spiel nicht unterbrechen, sondern kann Vorteil geben. Wenn aber der Ball aus dem Spiel ist und ein Team nicht über die Mindestanzahl von sieben Spielern verfügt, darf das Spiel nicht fortgesetzt werden.
Wenn die Wettbewerbsbestimmungen vorsehen, dass alle Spieler und Einwechselspieler vor dem Anstoß mit Namen gemeldet werden müssen, und ein Team mit weniger als elf Spielern beginnt, dürfen nur die auf der Teamliste aufgeführten Spieler und Einwechselspieler am Spiel teilnehmen, sobald sie eintreffen.
2. Anzahl Auswechslungen
Offizielle Wettbewerbe
Die maximal zulässige Anzahl Auswechslungen bei offiziellen Wettbewerben wird von der FIFA, der Konföderation oder dem nationalen Fussballverband festgelegt und darf fünf nicht übersteigen. Bei Männer- und Frauenwettbewerben, an denen die ersten Teams von Vereinen der höchsten Liga oder A-Nationalteams teilnehmen und bei denen gemäß Wettbewerbsbestimmungen bis zu fünf Auswechslungen zulässig sind, hat jedes Team:
- maximal drei Auswechselgelegenheiten*,
- in der Halbzeitpause eine zusätzliche Gelegenheit für Auswechslungen.
*) Nehmen beide Teams gleichzeitig eine Auswechslung vor, gilt dies als jeweils eine genutzte Auswechselgelegenheit pro Team. Bei mehreren Auswechslungen (oder Anfragen) eines Teams während derselben Spielunterbrechung zählt dies als eine genutzte Auswechselgelegenheit.
Verlängerung
- Schöpft ein Team sein Kontingent an Auswechslungen und/oder Auswechselgelegenheiten während der regulären Spielzeit nicht aus, können die ungenutzten Auswechslungen und/oder Auswechselgelegenheiten in der Verlängerung genutzt werden.
- Wenn die Wettbewerbsbestimmungen den Teams in der Verlängerung eine zusätzliche Auswechslung gewähren, erhält jedes Team eine zusätzliche Auswechselgelegenheit.
- Auswechslungen dürfen auch vor Beginn der Verlängerung und in der Halbzeitpause der Verlängerung vorgenommen werden. Die Zahl der Auswechselgelegenheiten reduziert sich dadurch nicht.
In den Wettbewerbsbestimmungen wird festgelegt:
- wie viele Einwechselspieler gemeldet werden können (drei bis maximal fünfzehn) sowie
- ob eine zusätzliche Auswechslung vorgenommen werden darf, wenn ein Spiel in die Verlängerung geht (unabhängig davon, ob ein Team sein Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft hat).
Andere Spiele
In Spielen von A-Nationalteams dürfen maximal fünfzehn Einwechselspieler gemeldet und maximal sechs von ihnen eingewechselt werden.
In allen übrigen Spielen sind mehr Auswechslungen gestattet, sofern
- die Teams eine Einigung über die maximale Zahl erzielen und
- der Schiedsrichter vor Spielbeginn informiert wird.
Wird der Schiedsrichter vor Spielbeginn nicht informiert oder wird keine Einigung erzielt, sind maximal sechs Auswechslungen pro Team erlaubt.
Rückwechsel
Rückwechsel sind nur im Junioren-, Senioren-, Behinderten- sowie im Breitenfußball und nur mit der Erlaubnis des jeweiligen nationalen Fußballverbands, der Konföderation oder der FIFA zulässig.
Zusätzliche dauerhafte Auswechslungen wegen Gehirnerschütterung
Wettbewerbsorganisatoren dürfen unter Einhaltung des Protokolls in »Anmerkungen und Regelvarianten«zusätzliche dauerhafte Auswechslungen wegen Gehirnerschütterung zulassen.
Anmerkung 1: »Protokoll für zusätzliche dauerhafte Auswechslungen wegen Gehirnerschütterung«
Anmerkung 2: Einer Entscheidung des DFB-Spielausschusses vom 24. Mai 2024 zufolge, macht der DFB von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch (Quelle: Offizielle Mitteilungen des DFB - Ausgabe 6 (2024)).
3. Auswechselvorgang
Die Namen der Einwechselspieler müssen dem Schiedsrichter vor Spielbeginn mitgeteilt werden. Einwechselspieler, deren Namen bis zum Spielbeginn nicht gemeldet werden, dürfen in dem Spiel nicht eingesetzt werden.
Bei der Auswechslung eines Spielers sind folgende Bedingungen zu beachten:
- Der Schiedsrichter ist vor der Auswechslung zu informieren.
- Der Spieler, der ausgewechselt wird, muss
- vom Schiedsrichter die Erlaubnis zum Verlassen des Spielfeldes erhalten, sofern er dieses nicht bereits verlassen hat, und das Spielfeld über die nächste Begrenzungslinie verlassen, es sei denn, der Schiedsrichter zeigt an, dass der Spieler das Spielfeld direkt und sofort an der Mittellinie oder an einer anderen Stelle verlassen darf (z. B. aus Sicherheitsgründen oder wegen einer Verletzung ),
- sich sofort in die technische Zone oder die Umkleidekabine begeben und darf nicht mehr am Spiel teilnehmen, es sei denn, Rückwechsel sind zulässig.
- Weigert sich ein Spieler, der ausgewechselt werden soll, das Spielfeld zu verlassen, wird das Spiel fortgesetzt.
Ein Winwechselspieler betritt das Spielfeld ausschließlich
- während einer Spielunterbrechung,
- an der Mittellinie,
- nachdem der ausgewechselte Spieler das Spielfeld verlassen hat und
- nach einem Zeichen des Schiedsrichters.
Die Auswechslung ist vollzogen, wenn der Einwechselspieler das Spielfeld betritt. Damit wird der Spieler, der ausgewechselt wurde, zum ausgewechselten Spieler, und der Einwechselspieler zu einem Spieler, der jede Spielfortsetzung vornehmen darf.
Alle ausgewechselten Spieler und Einwechselspieler unterstehen der Entscheidungsgewalt des Schiedsrichters, unabhängig davon, ob sie eingesetzt werden oder nicht.
4. Torhüterwechsel
Jeder Spieler darf seinen Platz mit dem Torhüter tauschen, wenn
- der Schiedsrichter vor dem Wechsel informiert wird und
- der Wechsel während einer Spielunterbrechung vorgenommen wird.
5. Vergehen/Sanktionen
Wenn anstelle eines gemeldeten Spielers ein gemeldeter Einwechselspieler das Spiel beginnt und der Schiedsrichter über diesen Wechsel nicht informiert wird,
- gestattet der Schiedsrichter dem gemeldeten Einwechselspieler weiterzuspielen,
- wird gegen den gemeldeten Einwechselspieler keine Disziplinarmaßnahme verhängt,
- kann der gemeldete Spieler ein gemeldeter Einwechselspieler werden,
- bleibt die Zahl der zulässigen Auswechslungen für das fehlbare Team unverändert und
- meldet der Schiedsrichter den Vorfall den zuständigen Instanzen.
Bei einer Auswechslung in der Halbzeitpause oder vor der Verlängerung ist der Auswechselvorgang vor der Spielfortsetzung abzuschließen. Wird der Schiedsrichter über die Auswechsung nicht informiert, darf der gemeldete Einwechselspieler weiterspielen, wird keine Disziplinarmaßnahme verhängt und wird der Vorfall den zuständigen Instanzen gemeldet.
Wenn ein Spieler seinen Platz ohne Erlaubnis des Schiedsrichters mit dem Torhüter tauscht,
- lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen und
- verwarnt beide Spieler, sobald der Ball aus dem Spiel ist, jedoch nicht, wenn der Wechsel in der Halbzeitpause (einschliesslich der Halbzeitpause der Verlängerung) oder zwischen dem Ende der regulären Spielzeit und dem Beginn der Verlängerung und/oder eines Elfmeterschießens erfolgte.
Bei jedem anderen Verstoß gegen diese Regel
- werden beide Spieler verwarnt und
- wird das Spiel mit einem indirekten Freistoß an der Stelle fortgesetzt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung befand.
6. Des Feldes verwiesene Spieler oder Einwechselspieler
Feldverweis für einen Spieler:
- vor Übergabe der Teamliste: Dieser Spieler darf in keiner Funktion auf der Teamliste aufgeführt sein.
- nach Übergabe der Teamliste und vor Ausführung des Anstoßes: Dieser Spieler darf durch einen der gemeldeten Einwechselspieler ersetzt werden. Letzterer darf auf der Teamliste nicht ersetzt werden, und das Auswechselkontingent für das Team verringert sich nicht.
- nach Ausführung des Anstoßes: Dieser Spieler darf nicht ersetzt werden.
Ein gemeldeter Einwechselspieler, der vor oder nach Ausführung des Anstoßes des Feldes verwiesen wird, darf nicht ersetzt werden.
7. Zusätzliche Personen auf dem Spielfeld
Der Trainer und sonstige Offizielle, die auf der Teamliste aufgeführt sind (mit Ausnahme von Spielern und Einwechselspielern), sind Teamoffizielle. Alle Personen, die nicht als Spieler, Einwechselspieler oder Teamoffizielle auf der Teamliste aufgeführt sind, gelten als Drittpersonen.
Wenn ein Teamoffizieller, Einwechselspieler, ausgewechselter oder des Feldes verwiesener Spieler oder eine Drittperson das Spielfeld betritt, muss der Schiedsrichter
- das Spiel nur unterbrechen, wenn eine solche Person ins Spiel eingreift,
- die Person vom Spielfeld weisen, nachdem das Spiel unterbrochen wurde,
- angemessene Disziplinarmaßnahmen ergreifen.
Bei einer Spielunterbrechung aufgrund eines Eingriffs durch
- einen Teamoffiziellen, Einwechselspieler, ausgewechselten oder des Feldes verwiesenen Spieler wird das Spiel mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß fortgesetzt,
- eine Drittperson wird das Spiel mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt.
Wenn der Ball ins Tor geht und kein Spieler des verteidigenden Teams aufgrund des Eingriffs am Spielen des Balls gehindert wurde, zählt der Treffer (selbst wenn es bei einem Eingriff zu einem Kontakt mit dem Ball gekommen ist), es sei denn, der Eingriff erfolgte durch das angreifende Team.
8. Spieler außerhalb des Spielfelds
Wenn ein Spieler, der die Erlaubnis des Schiedsrichters benötigt, um das Spielfeld wieder zu betreten, das Spielfeld ohne die Erlaubnis des Schiedsrichters wieder betritt, muss der Schiedsrichter:
- das Spiel unterbrechen (nicht unmittelbar, wenn der Spieler nicht ins Spiel eingreift oder einen Spieloffiziellen behindert oder wenn Vorteil gegeben werden kann) und
- den Spieler wegen unerlaubten Betretens des Spielfelds verwarnen.
Wenn der Schiedsrichter das Spiel unterbricht, wird das Spiel wie folgt fortgesetzt:
- mit einem direkten Freistoß an der Stelle, an der der Spieler in das Spiel eingegriffen hat,
- mit einem indirekten Freistoß an der Stelle fortgesetzt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung befand, wenn der Spieler nicht in das Spiel eingegriffen hat.
Ein Spieler, der in der normalen Bewegung im Spiel eine Begrenzungslinie überschreitet, begeht kein Vergehen.
9. Erzielen eines Tors mit einer zusätzlichen Person auf dem Spielfeld
Wenn der Schiedsrichter nach einem Tor, aber vor der Spielfortsetzung feststellt, dass sich eine zusätzliche Person auf dem Spielfeld befand und diese Person ins Spiel eingegriffen hat:
- gibt der Schiedsrichter den Treffer nicht, wenn die zusätzliche Person
- ein Spieler, Einwechselspieler, ausgewechselter Spieler, des Feldes verwiesener Spieler oder Teamoffizieller des Teams ist, das das Tor erzielt hat. Das Spiel wird mit einem direkten Freistoß an der Stelle fortgesetzt, an der sich die zusätzliche Person befand,
- eine Drittperson ist, die ins Spiel eingegriffen hat, es sei denn, der Ball ist unabhängig vom Eingriff ins Tor gegangen (vgl. Beschreibung unter «Zusätzliche Personen auf dem Spielfeld»). Das Spiel wird mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt.
- gibt der Schiedsrichter den Treffer, wenn die zusätzliche Person:
- ein Spieler, Einwechselspieler, ausgewechselter Spieler, des Feldes verwiesener Spieler oder Teamoffizieller des Teams ist, das das Tor kassiert hat,
- eine Drittperson ist, die nicht ins Spiel eingegriffen hat.
Der Schiedsrichter muss die zusätzliche Person in jedem Fall vom Spielfeld weisen.
Wenn der Schiedsrichter erst nach der Spielfortsetzung nach einer Torerzielung feststellt, dass sich zum Zeitpunkt des Tores eine zusätzliche Person auf dem Spielfeld befand, darf der Treffer nicht aberkannt werden. Wenn sich die zusätzliche Person noch auf dem Spielfeld befindet, muss der Schiedsrichter:
- das Spiel unterbrechen,
- die zusätzliche Person vom Spielfeld weisen und
- das Spiel je nach Situation mit einem Schiedsrichterball oder einem Freistoß fortsetzen.
Der Schiedsrichter meldet den Vorfall den zuständigen Instanzen.
10. Teamkapitän
Jedes Team muss einen Kapitän auf dem Spielfeld haben, der eine identifizierende Armbinde trägt. Der Teamkapitän genießt weder einen Sonderstatus noch Privilegien, er trägt vielmehr eine gewisse Verantwortung für das Verhalten seines Teams.
Zusätzliche Erläuterungen des DFB
- Jeder Spieler, der nach Spielbeginn kommt, hat sich vor dem Betreten des Spielfeldes in Nähe der Mittellinie beim Schiedsrichter anzumelden und dessen zustimmendes Zeichen zum Spieleintritt abzuwarten. Es ist dem Schiedsrichter überlassen, wann er das Zeichen seines Einverständnisses gibt.
- Ein Spieler (auch Einwechselspieler oder ausgewechselter Spieler), der ins Spielfeld eintritt oder wieder eintritt, ohne sich beim Schiedsrichter vorher anzumelden und dessen zustimmendes Zeichen abzuwarten, und außerdem eine weitere verwarnungs würdige Regelübertretung begeht (Handspiel, Festhalten eines Gegners usw.), erhält für das erste Vergehen »Gelb« und ist anschließend mit »Gelb-Rot« des Feldes zu verweisen. Verhindert er dabei ein Tor oder eine offensichtliche Torchance der gegnerischen Mannschaft, so wird er von einer Teilnahme am Spiel ausgeschlossen bzw. als Spieler, der sich vorüber gehend außerhalb des Spielfeldes befand, des Feldes verwiesen (jeweils mit der Roten Karte).
- Wer als Einwechselspieler während des Spiels ohne Zeichen des Schiedsrichters oder unbemerkt vom Schiedsrichter auf das Spielfeld gekommen ist, kann dadurch nicht zum Spieler werden.
- Wenn der Schiedsrichter einen Spieler aus irgendeinem Grunde vom Spielfeld gewiesen hat, ist das Spiel erst fortzusetzen, wenn der Spieler das Spielfeld verlassen hat.
- Ein des Feldes verwiesener Spieler darf nicht auf der Ersatzbank Platz nehmen. Er hat den Innenraum zu verlassen.
- Ein Spieler jeder Mannschaft ist der Spielführer (Teamkapitän). Er ist der Ansprechpartner des Schiedsrichters und hat dessen Anweisungen Folge zu leisten.
- Da die Platzverhältnisse um das Spielfeld herum in jedem Stadion unterschiedlich sind, soll sich der Schiedsrichter mit den Organisatoren in Verbindung setzen, um den am besten geeigneten Ort für das Aufwärmen der Einwechselspieler zu bestimmen. Dies sollte auf keinen Fall gegenüber den Schiedsrichter-Assistenten oder hinter dem gegnerischen Tor erfolgen.
- Kommt die Zeitstrafe zur Anwendung, ist der Wiedereintritt auf Zeichen des Schiedsrichters nur in einer Spielunterbrechung möglich.
Anmerkung: Die Regeländerungen zur Saison 2024/25 sind unterstrichen.